Stell dir vor, du möchtest ein neues Geschäft betreten.

Die Türklinke ist etwas komisch platziert und betätigt eine winzige Tür, du musst dich etwas verenken (oder ein Schluck aus der „Trink mich“ Flasche nehmen) um durchzukommen. Die Tür klemmt ein bisschen, aber du kommst dann doch rein. Drinnen kämpfst du dich erst einmal durch und versuchst herauszufinden, ob das ein Saftladen oder ein Stoffladen ist. Es hat allgemein zu viele Sachen und zu wenig Platz , was dich interessieren würde, erreichst du nicht . Die Dame am Schalter schaut dich streng an, denn nach 20 ganze Sekunden hast du immer noch nichts für dich gefunden. Und was müffelt da in der Ecke? Ein arg abgelaufenes Angebot, oha! Was machst du jetzt? Nix wie weg hier!

1. Responsive Design

Passt oder passt nicht?

Ein responsive Design stellt sicher, dass deine Website auf allen Gerätetypen einwandfrei dargestellt wird – sei es ein Computer, ein Tablet oder ein Handy.  Das ist wichtig, da immer mehr Nutzer (2023 in der Schweiz  80% bis 90%) hauptsächlich über mobile Geräte auf das Internet zugreifen.

Ein responsive Design sorgt auch für eine bessere Sichtbarkeit in den Suchmaschinen, denn mobile-freundliche Websites werden in den Suchergebnissen prioritisiert (und können daher auch besser ranken).

2. Kurze Ladezeiten

Benutzer haben wenig Geduld – that’s a fact, wir alle wollen „instant satisfaction“.

Wenn deine Website länger als ein paar Sekunden zum Laden benötigt,  resultiert das in in hohe Absprungraten, also der “potenzielle” Kunde ist schnell weg (auch für die Suchmaschinen ist die Absprungrate wichtig: ist sie klein, rankt deine Website höher, ist sie gross, rankt deine Website tiefer oder gar nicht). Faustregel: weniger als 3 Sekunden, besser unter eine Sekunde.

Du kannst das mit verschiedenen Tools testen, zum Beispiel:
https://tools.pingdom.com/
https://pagespeed.web.dev/

Wenn es unbefriedigend aussieht, das sind die Notmassnahmen:

  • Bilder bei Bedarf optimieren (Grösse in Pixel und in kB beachten)
  • unnötige Plugins oder Add-ons auf deiner Webseite deaktivieren
  • überprüfen ob du ein Caching Plugin (WordPress) hast oder ob Caching aktiviert ist (bei Baukastensysteme wie Wix)

Hast du das alles gemacht, tritt aber keine Verbesserung auf, beanspruche professionelle Hilfe.

3. Benutzerfreundlichkeit

Sei „a Mensch“!

  • Sind Benutzer überhaupt wilkommen auf deiner Webseite?
  • Finden sie leicht, wonach sie suchen, oder müssen sie eine Schnitzeljagd durchlaufen?
  • Ist die Struktur sauber, ist die Navigation klar, sind deine Seiten überschaubar (statt überladen)?
  • Ist die Sprache klar und verständlich, sind die Texte leserfreundlich aufgebaut, mit klaren Überschriften und kurzen Absätzen?
  • Sind die Handlungsaufforderungen eindeutig formuliert?

Denke auch an Inklusion und Gleichberechtigung. Menschen mit visuellen, auditiven oder motorischen Einschränkungen sollten nicht von der Nutzung deiner Website ausgeschlossen werden. Auch Menschen ohne permanente Einschränkungen sind in gewissen Situationen auf Barrierefreiheit angewiesen. Achte daher auf ausreichenden Kontrast, Schriftgrösse und alternative Texte für Bilder.

4. Klarheit

Zuerst Klartext, dann Poesie.

  • Ist es auf dem ersten Blick klar was du anbietest? Und das nicht nur für Leute aus deiner Branche?
  • Ist es offensichtlich wie du helfen kannst?
  • Redest du mit den Besuchern so,  dass sie sich abgeholt fühlen?
  • Klärst du auf oder überforderst du?

Hast du ein volles Ja? Glückwunsch! Ansonsten ändere es, denn „es gibt nichts, was uns daran hindert, klüger zu werden“.

5. Gutes Design mit persönlicher Note

Einen einzigartigen roten Faden knüpfen – it takes two, baby!

Das Design deiner Webseite sollte sowohl ansprechend für die Besucher als auch deiner Marke entsprechend sein. Nicht vergessen, du bist das Highlight in deinem Angebot also schau dass deine deine Persönlichkeit ausreichend zum Ausdruck kommt.

Die auf Hochglanz polierte Website, die unbewohnt wirkt, weil nichts Echtes von dir durchschimmert? Ein No-Go.

Die Do-it-yourself-Website, wo du mal so, mal so machst und der rote Faden schnell verloren geht? Ebenfalls ein No-Go.

Beachte: gutes Design geht über schöne Bilder hinaus – es vermittelt die Werte und die Botschaft deiner Marke. Damit kannst du Geschichten erzählen, Emotionen wecken, dich als Person präsentieren.

Kann eine unattraktive Webseite erfolgreich sein? Ich behaupte ja, solange Punkte 1 bis 4 gewährleistet sind. (Suche bei Google mal nach Perry Belcher Button, um etwas Hässliches, das aber funktioniert, zu sehen. Es kommt natürlich sehr auf das Zielpublikum an).

6. Inhalte, die Mehrwert bieten

Eine reine Verkaufsbroschüre möchte niemand lesen.

Denn niemand macht bei einem neuen Geschäft die Türe auf und kauft etwas sofort. Wir schauen uns erstmal um. Bin ich willkommen, finde ich etwas für mich da?

Heisse deine Besucher willkommen – nicht mit einem „Herzlich willkommen auf meiner Website“ sondern mit hochwertigen Inhalte, die ihnen weiterhelfen.

We are here to serve – also teile dein Wissen, das hilft nicht nur deinen Kunden, sondern auch dir, dich als Profi zu positionieren und Vertrauen aufzubauen.

Ein Blog ist eine grossartige Möglichkeit, regelmässig relevante Inhalte für deine Besucher bereitzustellen. Wenn du keinen Blog schreiben möchtest, achte darauf, dass deine Angebotsseiten auf Informationen aufbauen, die für deine Zielgruppe von hoher Relevanz sind. Hierfür musst du deine Zielgruppe definieren und ihre Erwartungen verstehen.

7. Lebendigkeit

“Nichts ist so beständig wie der Wandel.” 

Bist du heute derselbe Mensch wie vor drei Jahren? Denkst und sprichst du genauso wie damals?

Wahrscheinlich nicht. Daher solltest du, wenn du deine Website-Texte vor drei Jahren zuletzt aktualisiert hast, diese überprüfen. Gegebenfalls auch das Weihnachtsangebot noch vor Ostern von der Website entfernen.

Aktualität signalisiert den Besuchern, dass du voll im Business stehst. Zudem bevorzugen Suchmaschinen Websites, die regelmässig aktualisiert werden

Bei Gelegenheit überprüfe auch, ob dein Angebot noch für dich aktuell ist. Frag dich wie Marie Kondo beim Aufräumen: Does it spark joy? Wenn nicht, mache Platz für Neues.

(Ein „zu viel des Guten“ ist die absolute Unbeständigkeit – wenn dein Angebot alle zwei Monate ändert, ist das der sicherste Weg um die Kunden zu verwirren)

Fazit

Eine gute Website sollte daher responsive, schnell ladend, benutzerfreundlich, informativ, ansprechend gestaltet, klar verständlich und aktuell sein. Wenn du diese Punkte beachtest, schaffst du eine positive Nutzererfahrung und steigerst die Erfolgschancen deiner Website.

In diesem Sinne: nix wie los und viel Erfolg!

P.S. Das Bild gibt einen Einblick in unsere Küche. Und das ist a Mensch.

Sei a Mensch!